Pico wusste von klein auf, dass man für Erfolg viel arbeiten muss.
Seine Eltern sagten das nicht nur, sondern zeigten es durch ihr Beispiel. Mama und Papa arbeiteten im Zauberwald, und als sie in das Land der Palmen und Sonne zogen, fanden sie sofort eine neue Arbeit. Auch der Igel wollte so sein wie sie. Aber ehrlich gesagt, manchmal war er einfach zu faul. Trotzdem hatte Pico keine andere Wahl, er musste schnell die Sprache lernen, viele Fächer aus der Schule nachholen, zum Sport gehen und verschiedene Veranstaltungen in der Stadt besuchen. Aber mit jedem Monat hatte der Igel so viel zu tun, dass er eines Tages ins Land des Chaos verlegt wurde.
Gute-Nacht-Geschichte für Kinder – Ein Abenteuer voller Mut und Entschlossenheit
Pico öffnete die Augen, weil sein Bett nach unten flog.
Er packte die Matratze und schloss vor Schreck die Augen. Aber nach ein paar Sekunden öffnete er doch ein Auge – es war sehr spannend, wohin er fiel oder ob er vielleicht flog. Das Bett fiel immer weiter, und der Boden war nicht zu sehen.
„Sehr seltsam, kann das Loch wirklich so groß sein? Oder fliege ich vielleicht im Kreis?“
Jedenfalls hatte der Igel sich schon daran gewöhnt, dass er nicht lange im Bett liegen konnte, also entschied er, dass er aus dem Bett springen sollte. Außerdem war es sehr interessant, ob er genauso unendlich fallen oder fliegen würde wie sein Bett. Kaum hatte er sich aufgerafft, befand er sich in einem sehr schönen Park. Die Tiere dort waren die gleichen wie in seiner Stadt, aber sie gingen sehr schnell, ohne sich irgendwie zu stoßen. Pico spürte, dass ihm die Luft fehlte und begann, tiefer zu atmen.
„Hey, Junge! Warum stehst du da?“ fragte ein Eichhörnchen im Polizeiuniform den Igel.
„Guten Tag, Herr. Es scheint, dass ich mich verirrt habe. Ich bin aufgewacht, weil mein Bett fiel, ich stand auf und fand mich irgendwie hier wieder.“
„Willkommen! Wahrscheinlich bist du in deiner Welt sehr schnell unterwegs gewesen. Das passiert. In einer Welt läuft man so schnell, dass man in einer anderen landet. Hier, wie du siehst, läuft auch alles. Niemand steht hier so wie du gerade. Also komm, bewege dich.“ – Während das Eichhörnchen mit dem Igel sprach, lief es ein paar Mal um ihn herum. Es war klar, dass es in dieser Welt nicht üblich war, still zu stehen.
„Und wie heißt diese Stadt?“ fragte Pico und begann, dem Polizisten zu folgen, weil es ihm schon peinlich war, weiter zu stehen.
„Die Stadt des Chaos. Kein besonders guter Name, weil ich hier nichts Chaotisches sehe. Alle rennen, aber ordentlich, wie du siehst. Niemand prallt zusammen.“ – Nachdem er das gesagt hatte, bemerkten beide zwei Kätzchen, die auf dem Asphalt lagen. Eines rieb sich das Stirn, das andere seine Pfote. Der Polizist schnaubte und fügte hinzu: „Na ja, sehr selten stoßen sie zusammen.“
Pico bemerkte plötzlich, dass die Bäume um ihn herum ihre Farbe änderten und es kühler wurde.
Der Polizist begann unterwegs eine warme Jacke und Mütze aus seinem Rucksack zu holen. Plötzlich fuhr ein Lieferwagen an Pico vorbei. Er sah aus wie der, der in seiner Stadt Eis oder Hot Dogs verkaufte.
„Igel, fang!“ rief das Eichhörnchen aus dem Lieferwagen und warf ihm ein Paket mit warmen Sachen zu. Nachdem es das getan hatte, fuhr der Lieferwagen schnell weg. Während der Igel das Paket fing und öffnete, war der Polizist bereits verschwunden, und Pico musste selbst herausfinden, was gerade für eine Wohltätigkeit mit ihm passiert war.
„Wahrscheinlich eilen hier nicht nur die Tiere, sondern auch die Pflanzen. Selbst der Herbst hat es eilig. Wahrscheinlich beginnt bald der Winter.“
Der Igel stoppte, um sich die warmen Sachen anzuziehen, und während er das tat, bemerkte er, dass die Blätter nicht nur gelb geworden waren, sondern bereits begannen, zu fallen. Und wieder zog er die Aufmerksamkeit der anderen auf sich, die irgendwo hin rannten. Sie sahen Pico missbilligend an, und er begann wieder, Schuld zu empfinden und tappte mit seinen Füßen, obwohl er selbst nicht wusste, wohin er rennen sollte.
„Entschuldigung, wohin rennen alle so?“ fragte Pico ein Kaninchen, das gerade vorbeirannte.
„Ich habe keine Ahnung,“ sagte der Passant. „Ich bin noch nicht lange hier. Ich renne irgendwohin und es gefällt mir sehr. Ich versuche schneller zu laufen als der andere Hase da hinten, siehst du ihn in der roten Mütze?“
„Ja. Aber es muss doch einen Sinn im Rennen geben, oder?“
„Der Sinn ist, schneller zu laufen. Verstehst du das nicht?“ sagte der Hase und rannte weiter.
Diese Antwort befriedigte Pico nicht. Es musste doch jemanden geben, der wusste, wohin man rennen sollte und warum. Der Junge bemerkte das Eichhörnchen mit den Brillen, es musste doch klug genug sein, um zu wissen, wohin man rennen sollte.
„Guten Tag! Wohin rennen alle so?“
„Ich renne, um alle Punkte auf meiner Liste zu erledigen. Schau mal, wie lang sie ist.“ sagte das Eichhörnchen stolz und holte eine riesige Liste aus ihrer Tasche. „Ich muss alles auf der Liste erledigen, deshalb beeile ich mich. Es gibt viele Aufgaben für den Tag.“
„Kann ich wissen, welche genau? Ich verstehe noch nicht, was ich tun soll.“
„Bist du neu hier? Keine Sorge, du wirst dich bald daran gewöhnen. Meine Aufgaben sind: den See im Park umrunden, eine Nuss essen und die Schale in den Mülleimer werfen, Handübungen machen, den grünen Zaun gelb streichen, alte Sachen auf dem Flohmarkt verkaufen, neue Sachen auf dem Flohmarkt kaufen, einen Podcast über die Vorteile des Laufens anhören, den gelben Zaun grün streichen, den Schnee auf den Laufbahnen räumen...“
„Wird es bald anfangen zu schneien?“ freute sich der Igel.
„Ja, ungefähr in zwei Minuten!“
„Wie wunderbar!“
„Aber freu dich nicht zu früh. Es wird fallen und in zehn Minuten schmelzen.“
„Warum räumt ihr dann die Wege, wenn jeder weiß, dass der Schnee bald schmilzt?“
„Warum? Damit es bequemer ist, in diesen zehn Minuten zu laufen. Wir werden doch nicht alle in dieser Zeit stehen bleiben.“
Nachdem das Eichhörnchen dies gesagt hatte, rannte es weiter, ohne den Rest ihrer Liste zu lesen. Pico verspürte wieder einen Luftmangel an diesem Ort. Er verstand, dass man hier schneller atmen musste. Also blieb der Igel stehen und atmete tief ein, doch dann rannte er erschrocken weiter, denn stehen bleiben war hier nicht erlaubt.
Wie das Eichhörnchen versprochen hatte, begann der Schnee zu fallen, was Pico sehr glücklich machte, da er Schnee liebte. Aber das Eichhörnchen hatte auch in einer anderen Hinsicht recht, nach zehn Minuten war alles geschmolzen. Es wurde wärmer, und alle begannen, ihre Mützen in ihre Rucksäcke zu stecken. Bald erschienen an den Bäumen Knospen und dann Blumen. Es wurde so schön, aber nicht lange, Pico hatte noch nicht einmal mit den Augen geblinzelt, da waren die Blumen schon verschwunden. Sogar die Blumen hatten es eilig.
„Ehrlich gesagt, ist das ein sehr schlechter Ort,“ murmelte Pico zu sich selbst. „Die Bäume wurden so schnell gelb, dass ich nicht mal die schöne Farbe genießen konnte, bevor sie schon alle Blätter abgeworfen hatten. Dann kam der Schnee und ging so schnell, dass ich nicht mal einen Schneemann bauen konnte. Ich habe es nicht geschafft, die Blumen zu riechen oder in den Pfützen vom Regen zu springen, ich habe nicht mit jemandem länger als zwei Minuten gesprochen. Alle eilen irgendwohin und wissen selbst nicht, wohin.“
Also beschloss Pico, dass er unbedingt sein fallendes Bett finden und wieder darauf springen musste. Er wanderte durch den Park und dann durch die Straßen dieser seltsamen chaotischen Stadt. Er suchte nach dem Bett in Einkaufszentren, wo alle etwas kauften und sich stießen, in Höhlen, Cafés und Museen, wo niemand länger als zwei Sekunden vor einem Gemälde blieb, er sah viele Schneefälle, die schnell vorbeizogen, und er musste dutzende Male seine Mütze abnehmen und wieder aufsetzen. Er war sehr müde und träumte sehr von seinem Bett. Warm, gemütlich, mit einer weichen Decke.
„Bett, wo bist du? Ich brauche dich. Ich liebe dich.“ sagte Pico und fühlte, dass er auf einen hohen Baum klettern musste, um sein Bett wieder zu sehen.
So geschah es. Kaum hatte der Igel den hohen Eichenbaum erklommen, sah er sein Bett zwischen den grauen Wolken. Es schien sich zwischen den grauen Wolken zu verstecken und sah aus, als ob es auf seinen Besitzer wartete. Das Bett flog zu Pico, und er sprang mit großer Freude darauf.
Das Bett begann wieder nach unten zu fallen, und das half dem Jungen, schnell einzuschlafen. Auch wenn er weit von seinen Eltern entfernt war, fühlte er sich wie zu Hause.
Pico wachte in seinem Zimmer auf.
„Was für ein Abenteuer,“ murmelte Pico, ohne zu wissen, ob es wahr war oder nur ein schöner Traum. Doch nach einer Weile fand er seine Matratze unter der Decke – und es war genau dort, wo er sie vor dem Abenteuer vergessen hatte.
An der Tür klopfte Mama.
„Pico! Mach dich fertig. Heute fahren wir zum Jahrmarkt.“
„Mama! Bitte, ich habe eine große Bitte an dich.“
„Was für eine?“
„Können wir heute alle zusammen den Tag im Pyjama verbringen? Wir gehen barfuß auf dem Rasen vor dem Haus spazieren, schauen uns die Wolken an, kochen zusammen und genießen das Essen langsam, malen schöne vergilbte Blätter und riechen daran. Können wir heute nicht irgendwohin rennen?“
Mama lächelte und ging, um ihren Sohn zu umarmen.
„Mir gefällt deine Idee sehr!“
So machten sie es als ganze Familie. Es stellte sich heraus, dass alle, sowohl der Papa als auch die Mama, sehr froh waren, den Tag im Pyjama zu verbringen und ihn den ganzen Tag darin zu verbringen. Niemand rannte irgendwohin, aber an diesem Tag schafften sie mehr als in einem ganzen Jahr.
Autorin: Margaryta Surzhenko
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