Ein kalter Morgen und eine geheimnisvolle Entdeckung
Am Morgen wachte Leon auf, aber er wollte nicht aus dem Bett aufstehen, denn draußen war es Winter. Doch er war ein guter Schüler und wollte nicht zu spät zur Schule kommen – vor allem, weil er ein Erstklässler war. Also stand er auf und steckte seinen Fuß in den Hausschuh. Doch etwas störte ihn. Der verschlafene Leon konnte nicht verstehen, was los war. Er steckte seine Hand in den Hausschuh – und fand Bonbons. Leon erschrak heftig.
Jemand hatte ihm Süßigkeiten hingelegt, um zu behaupten, dass er sie gestohlen hatte. Aber Leon hatte in seinem Leben noch nie etwas gestohlen. Tränen liefen über seine Wangen. Seine Eltern würden schimpfen, vielleicht sogar sagen, er müsse zurück, woher er gekommen war. Da schauten Mama und Papa ins Zimmer – und mit ihnen seine Schwester und sein Bruder.
Nikolaustag Geschichte Kind: Ein Missverständnis wird aufgeklärt
„Leon! Warum weinst du?“, fragte der Vater.
Doch der Junge konnte nichts sagen – er weinte noch stärker. Es war ihm peinlich, seine Augen zu heben.
„Er wollte gar keine Bonbons, sondern etwas anderes! Ich hab's doch gesagt!“, meinte die Schwester.
„Hast du beide Hausschuhe überprüft?“, fragte der Bruder.
Leon wischte sich die Tränen mit den Händen ab und sagte:
„Da waren Bonbons. Ich weiß nicht, wie sie da reingekommen sind.“
„Natürlich waren da Bonbons – heute ist doch Nikolaustag! Nikolaus bringt allen braven Kindern Süßigkeiten“, sagte der Vater fröhlich.
„Aber früher hat mir nie jemand Bonbons gebracht. Gehören die wirklich mir?“, fragte Leon und wischte sich mit dem Pyjamaärmel die Wangen trocken.
„Ja, natürlich!“, rief die ganze Familie im Chor.
Ein Wunder namens Nikolaus
Leon wurde plötzlich viel leichter ums Herz. Er begann, die Geschenke zu betrachten und zu staunen.
„Hat dir der Nikolaus wirklich noch nie etwas gebracht?“, fragte der neue Bruder.
„Nein. Wer ist dieser Nikolaus?“
„Er ist ein Heiliger – sehr großzügig, kümmert sich um alle Kinder und bringt ihnen Süßes.“
„Als ich in meiner alten Familie gelebt habe, war ich wohl schlecht – deshalb kam er nie zu mir?“, fragte Leon leise. „Man hat mir oft gesagt, dass ich ein Fehler bin und besser nie geboren worden wäre.“
Wahre Familie ist die, die liebt
Die ganze Familie kam schnell zu Leon. Mama setzte sich links, Papa rechts, Schwester und Bruder saßen ihm gegenüber auf dem Boden.
„Du warst immer gut. Nikolaus hatte nur sehr viel zu tun und wusste nichts von deinem Dorf, von deinen alten Eltern. Wäre ihm klar gewesen, wie gut dein Herz ist, wie klug und aufmerksam du bist – er hätte dir Berge von Süßigkeiten gebracht“, sagte Mama liebevoll.
„Nikolaus ist nicht allmächtig – du hättest ein bisschen Werbung für dich machen sollen“, sagte die Schwester schmunzelnd. „Du hast zu leise gelebt.“
„Aber jetzt lebst du bei uns in der Stadt. Nikolaus kennt unsere Kinder schon lange – und nun auch dich. Es war ihm sehr peinlich, dass er dir früher nichts gebracht hat. Du hast es schon immer verdient.“
Ein Herz, das wieder zu glauben beginnt
Leon konnte kaum glauben, dass das alles wahr war. Seine neue Familie, bei der er seit sechs Monaten lebte, war sehr gut zu ihm. Noch nie in seinem Leben hatte er so viele liebe Worte gehört.
Zuerst dachte Leon, sie lügen ihn an. Aber immer öfter glaubte er nun, dass er wirklich ein guter Mensch war und diese Geschenke und warmen Worte verdient hatte – Worte, die ihn sogar im kalten Winter wärmten.
Nicht umsonst war sogar der heilige Nikolaus zu ihm gekommen.
Leon begann wieder zu weinen. Diesmal vor Freude.
Die Eltern umarmten ihn von beiden Seiten, Schwester und Bruder umarmten seine Beine. Von diesem Moment an wusste Leon: Seine richtigen Eltern – das waren seine neuen Eltern. Sie waren wahre Engel, die über ihn Nikolaus, den Weihnachtsmann, die Zahnfee und sogar den Osterhasen informiert hatten.
Diskussion:
Der Junge wurde von einer neuen Familie adoptiert. Warum, denkst du, nennt er sie „seine echten Eltern“?
Erinnerst du dich an einen Moment, in dem du vor Glück geweint hast? Warum weinen wir manchmal, wenn wir glücklich sind?
Autorin: Margaryta Surzhenko
Illustrationen: KI-generiert
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